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OECD-Studie zu Kinderarmut

Jährlich Folgekosten von 17,2 Milliarden Euro

Am 23. November 2023 wurden die aktuellen Daten der Studie "Sozioökonomische Benachteiligungen in der Kindheit: wesentliche Herausforderungen im aktuellen Überblick" für das Jahr 2021 vorgestellt. Im Auftrag des BMSGPK untersuchte die OECD die soziale Lage und das Wohlbefinden von Kindern in Österreich. Die Studie evaluiert insbesondere frühkindliche Bildungschancen, den Zugang zu Kinderbetreuung und Gesundheitsversorgung sowie Wohnverhältnisse.

Soziale Lage im europäischen OECD-Schnitt

Die soziale Lage von Kindern bis 17 Jahren in Österreich befindet sich weitestgehend im europäischen OECD-Schnitt:

  • Der Anteil jener Kinder, die nach OECD-Definition von Einkommensarmut betroffen sind, liegt mit 13 Prozent knapp über dem Durchschnitt von 12,4 Prozent.
  • Deutlich unter dem Durchschnitt von 12 Prozent liegt mit 8 Prozent der Anteil der Kinder, denen es an Notwendigem mangelt.
  • Rund 8 Prozent aller Kinder haben Eltern mit niedrigem Bildungsabschluss. Das liegt unter dem europäischen OECD-Schnitt von 11 Prozent.
  • Mit 18 Prozent sind in Österreich vergleichsweise weniger Kinder von zumindest einem dieser drei Indikatoren für soziale Benachteiligung betroffen als in den anderen europäischen OECD-Staaten (23 Prozent).

Frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung sind ein wichtiger Hebel für die Entwicklung von Kindern und ihrer Gesundheit. Die dadurch verbesserte Erwerbstätigkeit der Eltern verringert auch das Armutsrisiko ihrer Kinder deutlich. Nachholbedarf sieht die OECD-Studie in Österreich bei den Ausgaben für qualitative Angebote: Lediglich 0,5 Prozent des BIP flossen 2021 in die frühkindliche Bildung und Kinderbetreuung. Zudem gibt es große regionale Unterschiede bei den bestehenden Angeboten und ihrer Inanspruchnahme.

Zufrieden zeigen sich Eltern in Österreich mit der Gesundheitsversorgung ihrer Kinder:

  • 99 Prozent aller Eltern empfinden den Bedarf ihrer Kinder mit Kernleistungen wie Arztbesuchen, Untersuchungen und Versorgung im Krankenhaus gedeckt unabhängig von sozialen Benachteiligungen.
  • Lediglich 0,2 Prozent aller Eltern empfinden den Gesundheitszustand ihrer Kinder als "schlecht" oder "sehr schlecht". Im europäischen OECD-Vergleich weist Österreich hierbei die besten Werte auf.

Leicht unter dem europäischen OECD-Schnitt von 5,4 Prozent liegt Österreich beim Mangel an angemessenem Wohnraum: 5 Prozent aller Kinder lebten 2021 in beengten Wohnverhältnissen und in feuchten bzw. schlecht ausgestatteten Wohnräumen. Im Gegensatz zu anderen OECD-Staaten hängt dieser Mangel aber nicht wesentlich vom Einkommen der Eltern ab. Die OECD-Studie führt dies auf das Angebot des gemeinnützigen und sozialen Wohnbaus in Österreich zurück.

Folgekosten von Kinderarmut

Soziale Benachteiligungen in der Kindheit haben unmittelbare Auswirkungen auf die Erwerbssituation und den Gesundheitszustand im Erwachsenenalter. Mögliche Folgen können neben einem niedrigen Einkommen auch eine höhere Arbeitslosigkeit und ein schlechterer Gesundheitszustand sein. Die dadurch verursachten gesellschaftlichen Folgekosten berechnet die OECD-Studie auf 17,2 Milliarden Euro pro Jahr. Das entspricht 3,6 Prozent des österreichischen BIP.

"Soziale Benachteiligungen in der Kindheit begleiten ein Leben lang. Die Folgekosten sind enorm. Die Daten der OECD sind ein Arbeitsauftrag an die Politik, auch strukturelle Verbesserungen anzugehen." – Bundesminister Johannes Rauch

Durch niedrigere Einkommen und geringere Beschäftigungsquoten erleiden Betroffene im Erwachsenenalter Verluste von 7,7 Milliarden Euro (1,6 Prozent des BIP). Zusätzlich entstehen ihnen Einkommensverluste durch eine geringere Anzahl an gesunden Lebensjahren von 9,6 Milliarden Euro (2 Prozent des BIP). Dem Staatshaushalt entgehen insgesamt 5,6 Milliarden Euro durch entgangene Einkommensteuern und Sozialabgaben, das entspricht 4,4 Prozent aller Einnahmen in diesem Bereich. Der erhöhte Bedarf von Sozialleistungen verursacht hingegen staatliche Mehrkosten von 700 Millionen Euro.

"Sozialausgaben sind Investitionen, keine Kosten. Jeder Euro gegen Kinderarmut entlastet langfristig unseren Sozialstaat und stärkt den sozialen Zusammenhalt." – Bundesminister Johannes Rauch

Weitere Informationen zur OECD-Studie stehen im Bereich Allgemeine Sozialpolitik zur Verfügung.